Erodieren

Von den verschiedenen Erodier-Verfahren wird bei WIAG Antriebstechnik das Drahterodieren eingesetzt. Dieses Verfahren ermöglicht die Herstellung präziser Konturen mit einer Maßgenauigkeit von 0,002 mm sowie hochgenauen Passfedernuten in Bohrungen von gehärteten Teilen. Darüber hinaus lassen sich komplexe Innen- und Außenverzahnungen herstellen.

Die mögliche Bauteilabmessung ist 600 x 400 x 250 mm. Erodiert werden kann mit Drahtstärken von 0,05-0,3 mm. Im Einsatz ist hier ein Messingdraht, mit dem im Prinzip alle elektrisch leitende Werkstoffe geschnitten werden können.

Drahterodieren ist ein elektrothermisches Trennverfahren. Hierbei wird die materialabtragende Wirkung elektrischer Entladungen zwischen zwei Elektroden (Werkstück und Draht) genutzt, die sich in einem isolierenden Medium (Dielektrikum) einander annähern, bis es zum Funkenüberschlag kommt. Der eigentliche Materialabtrag wird durch eine Kombination von elektrischen und plasmaphysikalischen Vorgängen erzeugt. Durch die Umsetzung der elektrischen Energie beim Funkenüberschlag in Wärme, kommt es in den Elektroden zum Aufschmelzen und Abtragen des Materials. Im Gegensatz zu den zerspanenden Fertigungsverfahren (Drehen, Fräsen, Schleifen u.a.) erfolgt kein mechanischer Materialabtrag. Die eigentliche Form des Werkstückes wird durch die zielgerichtete numerisch gesteuerte Bewegung des Werkzeuges „Draht“ innerhalb des Roh-Werkstückes erzeugt.